Ausgabe vom 06.04.2024 Seite 13

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Mit grandioser Garan?a GehörtDie neue Aufnahme des ?Parsifal? Richard Wagners letzte Oper, für die er sich den seltsamen Gattungsbegriff ?Bühnenweihfestspiel? ausdachte, spielt im dritten Aufzug am Karfreitag. Pünktlich dazu trudelte in der letzten Woche diese CD-Neuaufnahme ein, die sich als Mitschnitt aus der Wiener Staatsoper in der blitzsauberen Akustik einer Studioaufnahme präsentiert ? weil coronabedingt ohne Publikum gespielt wurde.?Parsifal? mit den Wiener Philharmonikern und den dortigen Chören: Das ist schon mal eine Bank, wie schon die älteren Aufnahmen von Georg Solti und Christian Thielemann zeigten. Der jetzige Staatsopern-Musikdirektor Philippe Jordan, auch in Bayreuth bewährt, geht das Werk zügig und elegant, aber nicht undramatisch an, hält sich also mit der ?Weihe? zurück und empfindet die Klangmischung des Bayreuther Orchestergrabens nach. Dass hier trotz der Abendmahls-Szenen kein weltliches Karfreitags-Oratorium aus den Lautsprechern schallt, sondern echte Oper, liegt natürlich auch den Sängern der Hauptpartien. Von Elina Garan?a als Kundry schwärmte ja im vergangenen Sommer das Festspielpublikum, in Wien hatte sie zuvor schon ihre besondere Affinität zu der Partie gezeigt: ohne Scheu vor schroffen Effekten, aber mit grandioser Gesangskunst im ...